Allokation
Aufteilung der Input- und Outputströme eines Prozesses oder Produktsystems zwischen dem untersuchten Produktsystem und einem oder mehreren anderen Produktsystemen. Allokationsregeln werden häufig für multifunktionale Produkte/Dienste benötigt.
Beispiel: Bei webbasierten Diensten kann es notwendig sein, die Umweltbelastung von Rechenzentren zwischen dem analysierten webbasierten Dienst und anderen gehosteten Diensten aufzuteilen.
Vermiedene Emissionen
Emissionsminderungen, die indirekt auf das untersuchte Produkt oder einen im Lebenszyklus des untersuchten Produktes auftretenden Prozess zurückzuführen sind.
Kofunktion
Eine von zwei oder mehreren Funktionen aus demselben Prozessmodul oder System.
Koprodukt
Eines von zwei oder mehreren Produkten aus demselben Prozessmodul oder System.
Wiege bis Werkstor (Cradle-to-Gate)
Betrachtung aller Umweltauswirkungen von der Gewinnung der Rohstoffe bis zu einem bestimmten Stadium im Lebenszyklus des analysierten Systems (z. B. von der Rohstoffgewinnung für die Herstellung von IT-Komponenten bis zum Tor eines Laptop-Montagewerks).
Wiege bis Lebensende (Cradle-to-Grave)
Betrachtung aller Umweltauswirkungen von der Gewinnung der Rohstoffe bis zum Ende der Produktlebensdauer.
Begrenzung (Cut-off)
Ausschluss bestimmter Prozesse oder Produkte bei der Bewertung, in der Regel aufgrund des nicht signifikanten Beitrags der Gesamtbelastungen.
Datenqualitätsanalyse
Auswertung der Qualität der in der Bewertung verwendeten Daten, vor allem in Bezug auf die geographische, technologische und zeitliche Repräsentativität.
Umweltauswirkung
Potenzielle Auswirkung auf die natürliche Umwelt oder menschliche Gesundheit oder die Erschöpfung natürlicher Ressourcen aufgrund von Interventionen zwischen der Technosphäre und der Ökosphäre im Sinne der Lebenszyklusanalyse (z. B. Emissionen, Ressourcengewinnung, Landnutzung).
Primäre Auswirkungen
Auswirkungen im Zusammenhang mit der Rohstoffbeschaffung für IKT-Güter und -Netze in Städten sowie deren Produktion, Nutzung und Entsorgung.
Funktionseinheit
Von einem Produkt/einer Organisation bereitgestellte Funktion oder Dienstleistung, die eine Referenz enthält, auf die Inputs und Outputs bezogen werden können.
Von Werkstor zu Werkstor (Gate-to-Gate)
Betrachtung aller Umweltauswirkungen, die sich auf eine bestimmte Stufe innerhalb des Produktlebenszyklus beziehen (z. B. alle Prozesse innerhalb der Werksgrenzen eines Unternehmens).
GWP
Treibhauspotenzial (Global Warming Potential)
KPI
Leistungskennzahl (Key Performance Indicator)
Lebenszyklusanalyse
Bewertung der potenziellen Umweltauswirkungen eines Produktes/einer Organisation auf der Grundlage eines multikriteriellen und mehrstufigen Ansatzes.
Sachbilanz
Datensammlung aller Ströme aus der und in die Umwelt (Inputs: z. B. Rohstoffe und Energie; Outputs: z. B. Emissionen in Luft und Wasser) in Bezug auf ein bestimmtes elementares Produktsystem.
Klimakompensation/Emissionsrechte
Von einem Unternehmen erworbene Emissionsrechte (über Emissionshandel oder durch Finanzierung von Emissionsminderungsprojekten) als Ausgleich für die Gesamtauswirkungen des untersuchten Produktes.
Umweltbilanzierung einer Organisation
Bewertung der potenziellen Umweltauswirkungen einer Organisation innerhalb eines bestimmten Zeitraums auf der Grundlage eines multikriteriellen und mehrstufigen Ansatzes.
Primärdaten/spezifische Daten
Daten aus dem Produktsystem, z. B. standortspezifische Aktivitätsdaten.
Ökologische Produktbewertung
Bewertung der potenziellen Umweltauswirkungen eines Produktes während der gesamten Lebensdauer auf der Grundlage eines multikriteriellen und mehrstufigen Ansatzes.
Scope 1 (THG-Emissionen)
Direkte THG-Emissionen: THG-Emissionen aus Quellen, die Eigentum der Organisation sind oder von dieser kontrolliert werden.
Scope 2 (THG-Emissionen)
Indirekte energiebezogene THG-Emissionen: THG-Emissionen, die bei der Erzeugung von Strom, Heiz- und Kühlenergie sowie Dampf zur Deckung des Bedarfs der Organisation entstehen.
Scope 3 (THG-Emissionen)
Weitere indirekte Emissionen: THG-Emissionen neben indirekten energiebezogenen THG-Emissionen, die zwar Folge der Aktivitäten einer Organisation sind, aber aus Quellen stammen, die von einer anderen Organisation kontrolliert werden, z. B. Gewinnung und Produktion zugekaufter Materialien und Kraftstoffe, transportbezogene Aktivitäten in Fahrzeugen, die weder Eigentum der bewerteten Organisation sind noch von dieser kontrolliert werden, ausgelagerte Aktivitäten, Abfallentsorgung usw.
Sekundäre Auswirkungen
Umweltauswirkungen aufgrund des Einsatzes von IKT in anderen Produkten oder Sektoren zur Senkung ihrer THG-Emissionen oder ihres Energieverbrauchs.
Sekundärdaten/generische Daten
Daten aus allgemein zugänglichen Quellen wie Datenbanken, veröffentlichter Literatur oder nationalen Verzeichnissen.
Sensitivitätsanalyse
Systematisches Verfahren zur Schätzung des Einflusses der Methoden- und Datenauswahl auf das Ergebnis einer Studie.
Unsicherheitsbewertung
Systematisches Verfahren zur Quantifizierung der Unsicherheit in den Ergebnissen einer Sachbilanzanalyse aufgrund der kumulativen Wirkung von Modellungenauigkeit, Inputunsicherheit und Datenvariabilität.
Prozessmodul
Kleinste Einheit eines Produktsystems, für das bei der Durchführung einer Lebenszyklusanalyse Daten erhoben werden.